| Belgien |
 Unabhängigkeit Belgiens Vor seiner Unabhängigkeit ist das katholische Belgien zusammen mit dem protestantischen Holland Teil des Königreiches der Niederlande. Im September 1830 kommt es in den belgischen Gebieten zum Aufstand gegen den damaligen König der Niederlande, Wilhelm von Oranien-Nassau. Die Revolutionäre erreichen ihre Ziele schnell und ohne große Verluste, und schon am 26. September 1830 wird in Brüssel eine provisorische Regierung gebildet. Eine verfassungsgebende Versammlung entscheidet sich für eine parlamentarische Erbmonarchie als Staatssystem und beginnt die Suche nach einem geeigneten Kandidaten für den belgischen Tron. Die Wahl fällt schließlich auf den deutschstämmigen Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg. So wird er im Alter von 40 Jahren erster König der Belgier. Am 21. Juli 1831 legt er den Eid auf die Verfassung ab. Die belgischen Nationalfarben Die drei Farben der belgischen Flagge, schwarz-gelb-rot, finden ihren Ursprung im Wappen des Herzogtums Brabant, das auf schwarzem Grund einen gelben Löwen mit roten Krallen und Zähnen zeigt. Zum ersten Male wird die neue Fahne am 26. September 1830 bei der Erstürmung des Brüsseler Parks gehißt. Zu diesem Zeitpunkt sind die drei Farbstreifen noch senkrecht zum Mast angeordnet. Erst später setzt sich die parallele Anordnung, wie sie heute üblich ist, durch. Vorbild ist hier die französische Trikolore. Die belgische Nationalhymne Der Geschichte nach enstand die belgische Nationalhymne während des Unabhängigkeitskampfes 1830. Ein junger Schauspieler des Monnaie-Theaters, der als Jenneval bekannt war, soll den Text am Abend einer der Revolutionstage in einer Brüsseler Taverne gedichtet haben. Die Musik zu den patriotischen Versen schrieb François Van Campenhout, selbst Musiker am Monnaie-Theater. Zum ersten Male öffentlich gespielt wird die neue Nationalhymne, "Brabançonne" genannt, im Monnaie-Theater Anfang Oktober 1830. Von ihrem Ursprung her ein Revolutionärslied, wird sie 1860 auf Anregung des Premierministers Charles Rogier überarbeitet. Der Text wird entschärft und die vierte zur einzigen offiziellen Strophe erklärt. Verschiedene Kommissionen werden damit beauftragt, eine entgültige Version sowohl des Textes als auch der Melodie auszuarbeiten. Diese Bemühungen bleiben allerdings ohne Resultat. Erst 1921 legt ein ministerielles Rundschreiben die offizielle Version fest:  Ô Belgique, ô mère chérie,A toi nos cœurs, à toi nos bras, A toi notre sang, ô Patrie ! Nous le jurons tous, tu vivras ! Tu vivras toujours grande et belle Et ton invincible unité Aura pour devise immortelle : Le Roi, la Loi, la Liberté ! Le Roi, la Loi, la Liberté ! (bis) |